projektentwicklung
rondo onz
office-tower. warschau
für rkw, architektur + städtebau
Ein Hochhaus inmitten eines hochverdichteten städtebaulichen Kontextes zu entwerfen gehöhrt zu den schwierigsten und komplexesten Planungs-aufgaben für Architekten und Ingenieure. Die Entwicklung eines solchen Baukomplexes folgt sehr eigenen Gesetz-mässigkeiten. Die massgebenden Entwurfsparameter sind hierbei folgende :
-Fernwirkung
Der Fernwirkung eines Hoch-hauses in einem innerstädtischen Kontext kommt allergrösste Bedeutung zu. Hohe Gebäude werden nicht nur von wenigen direkt benachbarten Standpunkten aus, sondern von unzählig vielen Positionen im Stadtgebiet wahrgenommen. Sie entwickeln somit einen hohen Signalcharakter. Das Entwerfen einer solchen Grossform gleicht am ehesten der eines Design-Objektes. Die ungeheure Prägnanz einer derartigen Baumasse erfordert klare, ruhige Formen, welche von allen Standpunkten aus wohlproportioniert und gut ablesbar erscheinen. Alle historisch und zeitgenössisch relevanten architektonischen Grossformen folgen diesem Leitgedanken. Das macht ihre Aussergewöhnlichkeit und ihre Akzeptanz, sowohl als eben ihre Bedeutung aus.
-Zielsetzung und Einfluss
Einen Gebäudekomplex mit den geforderten Flächen und Nutzungen in einer hochverdichteten städtischen Struktur zu entwickeln heisst vor allem eine sinfällige Symbiose zwischen Zielsetzung (innere Struktur) und Einfluss (äussere Struktur) zu finden.
Die vorliegenden diesbezüglichen Parameter sind
Zielsetzung:
Hotel 20.000 qm
Büro HTP 40-60.000 qm
Büro PZU 20.000 qm
Einfluss:
Grundstück ca. 5.800 qm
GFZ ca. 17,2
Anbau an Baudenkmal
Der Grundansatz bei der Design-Entwicklung war ein eher skulpturaler Natur. Die Verschiedenen Nut-zungen sind hier auf drei eigene Gebäudekörper verteilt.
Das PZU-Gebäude entwickelt sich aus einem an das Nachbargebäude anschliessenden, viergeschossigen Sockel. Auf diesem sitzt der 10-12 ge-schossige, eigentliche Büroturm, bestehend aus einem längsgeteilten Kubus mit sphärisch gekrümmten Kopffassaden. Der HTPD-Bereich ist in einen Büro- und einen Hotel-Turm aufgeteilt. Beide Türme wachsen glatt aus Dreiecksgrundrissen, mit ebenfalls sphärisch gekrümmten Gebäudekanten, in die Höhe. Beide Türme stehen sich eng gegenüber, zum Rondo hin leicht auseinander gedreht, geben von dort den Blick auf den Kulturpalast frei.
Die innere Struktur der Dreiecks-Türme nutzt deren Form konsequent aus. Die aus der Gebäudemitte heraus an die, zum ohnehin schlechter be-lichteten Turm-Zwischenraum orientierten Fassaden verschobenen, Erschliessungskerne bringen einige Vorteile mit sich. Die an der vollverglassten Fassade liegenden Aufzugs-vorräume erlauben eine gute Orientierung (der unangenehme Effekt aus dem Aufzug heraus in eine dunkle Flurzone zu treten entfällt), bieten darüber hinaus einen atemberaubenden Blick über Warschau aus bis zu 170m Höhe. Desweiteren lassen die ausgelagerten Kerne eine grosse frei zu möblierende Fläche an den Dreiecksenden entstehen. Der Grundriss ist somit frei für die verschiedensten Büro-Konzep-te: Zellenbüros mit innenliegenden Besprechungs- und Nebenräumen, Kombibüros, oder völlig offene Grossraum-Lösungen. Auch in dieser Konzeption sind beide Türme durch kombinierte Technik- u. Gartengeschosse über zwei Ebenen vertikal gegliedert.