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prager straße. dresden

für rkw architektur + städtebau

Stadt handelt von Inszenierungen. Sie bilden die Bühne, den Rahmen für das tägliche Theater, welches wir gerne zur Schau tragen. Den Schmuck, die Kinder, gutes Benehmen oder das neue Spielzeug, die neue Frisur oder den alten Wagen - kurzum, der urbane Flaneur.

So wie die Stadt ihre Einwohner, so inszeniert der Handel sich selbst . Die Stadt dient als Theater, Basar und Marktplatz, als Raum, für Geschichten. Wir suchen das Aufregende, das Andere, das Besondere des Alltags. So könnte eine Handelsimmobilie etwa folgendes sein:

Ein Bühnenhaus, für all die Inszenierungen...

...Für die urbanen Inszenierungen. Ein Turm als Fassade eines Platzraumes, als dessen Landmarke, als Glanzstück einer Perlenkette. Im Kopf des Turmes,öffentlicher Raum, eine Bar mit Freifl äche, als Bühne für die Nachtschwärmer, hinter goldschimmerndem Vorhang.

...Für die großen Inszenierungen des Hauses, in dessen Eingangsbereich. Ein durchlässiger Vorhang, der mehr neugierig macht als verdeckt, golden glänzend wie die barocken Dächer der Stadt, oder die perlenbesetzten Fransen eines festlichen Paillettenkleides. Durchlässiges Geschmeide für den Raum zwischen Drinnen und Draußen.

...Für die kleinen Inszenierungen der Warenpräsentation. Ein Grosstadtregal aus Schaukästen. Mit geheimnisvollen Dingen aus aller Herren Länder, aufgestapelt wie in einer Asservatenkammer. Inszeniert, jeder Schaukasten wie eine Bühnenstück.

Was so entsteht ist ein angenehmes äußeres, ein schlichtes Kleid für den umgebenden Stadt- und Straßenraum, eine ruhige Lochfassade, mit klassischen Proportionen, mit kleinen Inszenierungen in jedem Schaufenster. Im inneren, hinter goldenem Geschmeide kaum verborgen, öffnet sich die Glitzerwelt des Konsumtempels.